Presse

Warnemünder Woche - 2014

Ehrenamt

VORSITZENDE UND TRAINERIN VOM ROSTOCKER JONGLIERVEREIN "SANTINYS", STELLV. VORSITZENDE DES SCHUL- UND SPORTAUSSCHUSSES DER BÜRGERSCHAFT, EHRENAMTLICHE RICHTERIN, SUCHTBERATERIN.
"Man müsste an eine Tag bundesweit alle ehrenamtlich arbeitenden Menschen bitten, als Zeichen eine große Sonnenblume zu tragen. Ja guckt mal hin, das sind die Leute, die pflegen, schützen, sich kümmern, manchmal sogar Leben retten! Ich denke, das würde ein Meer von Sonnenblumen werden. Unser Land ist hochgradig auf ehrenamtliche Arbeit eingestellt, alles nebenbei, alles unentgeltlich und oftmals sogar belächelt. Und für meine Begriffe ist manches davon durchaus Aufgabe des Staates."

Gabriele Schmidt steht in der Turnhalle, zweimal die Woche nach intensiven Arbeitstagen in Schwerin und Rostock. Aber diese Termine sind ihr wichtig, man rechnet mit ihr, da gibt es kein Fernbleiben, das muss sie schaffen, das will sie schaffen. Sie trainiert Kinder und Jugendliche zwischen 8 und Mitte 20, neuerdings gibt es sogar eine "Seniorenabteilung". Jonglerie, Tanz, Akrobatik, Feuershow. Im Rampenlicht stehen und den Beifall ernten, ein schöner, manchmal nur kurzer Augenblick für die "Santinys" und Lohn für ein fleißiges Training. Die Trainerin bleibt im Hintergrund - wie so oft.
Was keiner sieht: unzählige Stunden Organisation und Vorbereitung, Training bis ein Auftritt von manchmal nur wenigen Minuten steht und "da habe ich schon einen Anspruch", sagt Gabriele Schmidt. "Was nicht unmittelbar sichtbar wird, findet kaum Anerkennung und das betrifft viele Bereiche ehrenamtlicher Arbeit, ob in der Bürgerschaft, auf sozialem Gebiet oder Sport. Es braucht mehr öffentliche Wertschätzung, nicht nur an bestimmten Feiertagen."

So ist sie seit 30 Jahren dabei, immer wieder mit neuen Ideen, hohem Maßstab, Kreativität und Freude, vor allem mit viel Verständnis für die großen und kleinen "Santinys".
Sie ist mehr als die Trainerin. Probleme, ob zu Hause oder in der Schule: Alles wird irgendwie mit in die Turnhalle getragen. Das soziale Spektrum der Gruppe ist breit gefächert. Gabi Schmidt spricht von ihrer "Philosophie", die sie vermitteln möchte. "Das ist in dieser verlockenden, lauten und auf den Vorteil des Einzelnen gerichteten Welt nicht ganz einfach. Aber ich sage immer: einmal Santiny, immer Santiny, auch außerhalb der Turnhalle. Die Grundlage: Verantwortung für sich selbst und für die Gruppe übernehmen, die Gruppe ist nur so gut wie ihr schwächstes Glied. Natürlich gibt es Unstimmigkeiten, Zickereien und als Trainerin muss man mal die 'Schöne' und das 'Biest' sein." sagt sie schmunzelnd. Aber die Herausforderung ist, alles in "gute Bahnen" zu lenken. "Die Santinys sind eben ein kleiner Baustein im Ganzen." Und das seit 30 Jahren.

EHRENAMT
"Ein Ehrenamt ist nicht zum Nulltarif zu haben. Auch hier gibt es die berühmte Kehrseite der Medaille. Es bedeutet auch Verzicht auf so manche Stunde Freizeit, es bedeutet überdurchschnittliches Engagement und viel, viel Kraft. Es bedeutet auch, Urteile und Verurteilungen auszuhalten. Hin und wieder kann einem da auch mal die Puste ausgehen. Und natürlich kommt es auch vor, dass man sich fragt, warum und wofür man das alles tut. Ich weiß, das ist weit entfernt von einer Powerfrau, als die man uns gern präsentiert. Vielleicht bin ich ja auch eine?! Aber irgendwie kann ich niicht anders - mir liegt es nicht, zu Hause zu sitzen und nur zu klagen. Ich will etwas bewegen, in jedem meiner Ehrenämter, auch wenn ich inzwischen erkennen musste, dass sich nicht jede Revolution lohnt und manches Engagement einfach nicht gewollt ist. Aber 'meine' Santinys sind jedes Engagement wert und das eben nicht nur in sportlicher Hinsicht."
Quelle: "motivieren-bewegen-verändern", Frauen im Ehrenamt in Mecklenburg-Vorpommern, 2013

Santinys in Szene

Rostock, 2013 - In Szene gesetzt haben sich die Santinys schon des Öfteren, trotzdem freuen wir uns jedes Mal, wenn wir der Öffentlichkeit weiter bekannt gemacht werden.

OSPA PS-Lotterie

Rostock, 2013 - Die OSPA schüttet jährlich Zuwendungen aus ihrer PS-Lotterie an Projekte und Vereine aus. Wir haben uns mit dem 30jährigen Jubiläum beworben, und dieses Geld für Kostüme und Requisiten bekommen.

Gabriele Schmidt - Ein Tanz auf vielen Hochzeiten

Rostock, Juli 2010 - Gabriele Schmidt ist keine Rettungsschwimmerin, die täglich Leben rettet – sie tut nichts, was offensichtlich spektakulär ist. "Liebe Frau Schmidt, davon haben wir auch genügend Menschen in den Medien. Aber jemand wie Sie, der ganz leise sein Leben in unendlicher Vielfalt lebt, der ist doch viel spannender", entgegne ich. Frau Schmidt guckt skeptisch...
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